Wenn Städte diese neuen Technologien zum Einsatz bringen wollen, müssen sie eine Balance zwischen den Nutzen aus Innovationen und der Steuerung neuer Risiken für Sicherheit, Schutz, Datenschutz und Leistung finden.
Die Welt ist zunehmend vernetzt. Heute verfügen mehr als 3 Milliarden Menschen über eine Internet-Verbindung und fast 20 Milliarden Geräte sind mit dem Internet verbunden. Bald werden ganze Städte durch die Kombination von traditionellen Infrastrukturen mit Technologiesystemen intelligenter sein. Zwar werden Smart Cities viele Vorteile ermöglichen – von Energieeinsparung bis hin zu weniger Verkehr – aber die Vernetzung der Infrastruktur wird neue Risiken mit sich bringen.
Die Infrastruktur zur Beleuchtung von Städten ist ein gutes Beispiel. In manchen Städten hat der Wechsel von einfacher Straßenbeleuchtung hin zu einer intelligenteren und stärker vernetzten Infrastruktur bereits begonnen. Während etwa 30 Prozent der Straßenbeleuchtungsanlagen noch auf Technologien aus den 1960er Jahren basieren, haben einige Städte wie z. B. Nizza in Frankreich bereits LED-Technologie der nächsten Generation, vernetzte Systeme und Sensoren eingeführt, um Energie zu sparen und wichtige Daten für kommunaler Aufgaben zu sammeln.
Diese intelligenten Systeme informieren dezentral agierende Techniker der Stadt, wenn ein Licht ausgefallen ist. Straßenlichtsensoren, die mit dem Internet wie auch mit Fahrzeugen vernetzt sind, können Daten bereitstellen, mit denen die Verkehrsleitzentralen der Stadt den Verkehrsfluss beeinflussen können. Darüber hinaus können intelligente Beleuchtungs- und Mikrofonsensoren in Straßenlaternen eingebettet werden, um Kriminalität zu bekämpfen. Denkbar sind hierfür Systeme, die die Polizei über potenzielle Probleme informiert, die anhand von Umgebungsgeräusche festgestellt werden.
Städte die diese neuen Technologien zum Einsatz bringen wollen, müssen eine Balance zwischen den Nutzen aus Innovationen und der Steuerung neuer Risiken für Sicherheit, Schutz, Datenschutz und Leistung finden. Durch Vernetzung werden Beleuchtungssysteme beispielsweise anfällig für Cyber-Angriffe. Dabei kann es sich um geringfügige Bedrohungen durch zum Beispiel einen technisch versierten Teenager handeln, der sich in die Smart Meter-Systeme eines Hauses hackt und aus Jux das Licht ein- und ausschaltet. Denkbar sind aber gefährlichere Szenarien, wenn zum Beispiel ein krimineller Hacker in ein Krankenhaussystem eindringt und die Kontrolle über die Beleuchtungsanlage übernimmt.
Wenn Städte eine Verbindung zwischen öffentlichen und privaten Akteuren herstellen, können sie Maßnahmen umsetzen, um ihre Infrastruktur und ihre Bürger zu schützen, ohne dabei den wirtschaftlichen Wert dieser Bemühungen aus den Augen zu verlieren. In einer der Initiativen zur Bekämpfung von Risiken für die Cybersicherheit in der Smart City kooperiert UL mit der National Electrical Manufacturers Association (NEMA), um die bestehenden städtischen Normen zu verändern und neue Normen zu entwickeln, die die Vernetzung und das Zusammenwirken von Straßenlaternen sicherstellen. UL ist auch mit der Entwicklung von Sicherheitsnormen für Hersteller von Straßenbeleuchtungen befasst, die an das Internet angeschlossene Lichtmasten einführen, die zugleich als drahtlose Zugangspunkte zu Netzwerken dienen, durch die es Bürgern und Stadtverwaltungen ermöglicht wird, die Vorteile von allgegenwärtigen Vernetzung zu genießen.
Die Beleuchtung ist ein wesentliches Element der vernetzten Infrastruktur in der Smart City. Sie wird Systeme mit den Systemen für Gebäudeautomation, Energiemanagement und öffentliche Sicherheit integriert. Allerdings müssen diese Technologien in Verbindung mit Sicherheitsmaßnahmen entwickelt werden, damit die Smart City ihr Potenzial voll ausschöpfen und Innovation fördern kann.
Wenn Sie weitere Informationen dazu wünschen, wie UL intelligentere Städte und Infrastrukturen ermöglicht, treffen Sie uns auf der Hannover Messe 2016 bei Industrial Automation in Halle 9/Stand H79, und in der Digital Factory Halle 6/Stand K01.